Von jedem verkauften Buch gehen 5,00 Euro für das Ende der Lepra an die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e. V. Wieso ausgerechnet Lepra? Gibt es die überhaupt noch?
Leider ja - jedes Jahr werden der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 250.000 neue Infektionen gemeldet. Lepra ist an hellen Flecken bei Dunkelhäutigen und rötlichen bei Hellhäutigen erkennbar. Vorwiegend werden die kühleren Stellen des Körpers - die Hände, Füße und das Gesicht befallen. Das Besondere an den Flecken ist, dass in ihrem Bereich die Haut taub und schmerzlos wird. So werden kleine Verletzungen nicht mehr gespürt, es kommt zu Infektionen, die in Verstümmelungen enden. Weil man sich nicht besser zu helfen wusste, wurden über Jahrtausende Leprakranke in abgelegene Dörfer verbannt - der Name "Aussatz" kommt von Aussetzen. In manchen Ländern ist das heute noch so.
Von der Infektion bis zum Ausbruch der Krankheit dauert es mindestens 6 Monate, meist drei bis sieben Jahre, selten sogar 40 Jahre. Doch die Lepra-Erreger - Mycobacterium leprae und lepromatosis - haben drei Schwachpunkte:
- Sie kommen weitestgehend nur unter Menschen vor - von ein paar Affen (Schimpansen, Rußmangaben, Langschwanzmakaken), britischen roten Eichhörnchen und neunbändigen Gürteltieren im Süden der USA abgesehen.
- Die Lepraerreger sind nicht sehr ansteckend - stets braucht es einen langen, engen Kontakt, bis sich ein Mensch infiziert hat. Zudem sind genetisch bedingt die meisten Menschen gegen sie immun. Außerhalb des Wirtes, in der freien Natur, können sie nicht lange überdauern: bei Sonneneinstrahlung sind es nur sieben bis zehn Tage.
- Mit etwas Erfahrung ist die Krankheit leicht erkennbar und die nötigen Medikamente sind billig: Die Behandlung eines Leprakranken kostet gerade mal 50 Euro - es wäre unanständig, das nicht zu tun - und gleichzeitig wird damit eine Infektionsquelle dicht gemacht.
Wenn du dazu Gelegenheit hast, besuche die Lepramuseen in Münster oder Bergen/Norwegen.